Entwicklungsstufen

Durch ihre intensiven Beobachtungen entdeckte Maria Montessori, dass Kinder verschiedene Entwicklungsstufen durchlaufen, um ihre Persönlichkeit aufzubauen. Jede Phase hat für die Entwicklung des Kindes eine besondere Bedeutung und wird wiederum geleitet durch besondere Empfänglichkeiten – Montessori spricht von „Sensiblen Perioden“ – in denen das Kind über eine besondere Aufnahmefähigkeit für bestimmte Lernbereiche verfügt, z.B. für den Erwerb der Sprache oder die Entwicklung der Motorik. Diese gelten für Kinder auf der ganzen Welt gleichermaßen und sind Phasen optimaler Lern- und Entwicklungsfähigkeit, in welcher das Kind in kurzer Zeit große Entwicklungs­schritte vollbringt.

Montessori beobachtete, dass der Mensch während seiner ersten 18 Lebensjahre drei verschiedene Entwicklungsstufen durchläuft[1], die jeweils in Abschnitte von ca. 6 Jahre eingeteilt werden können:

  • Die frühe Kindheit von 0 – 6 Jahren, unterteilt in die Phasen 0-3 und 3-6 Jahre
  • Die Kindheit von 6 – 12 Jahren
  • Die Adoleszenz von 12 – 18 Jahren

Jede dieser Phasen unterscheidet sich bezüglich der Entwicklungsbedürfnisse und Eigenschaften komplett von der vorherigen bzw. nachfolgenden Phase, sodass Montessori diese Veränderungen gar mit der Metamorphose einer Raupe in einen Schmetterling verglich. Dennoch bereitet jede Stufe auf die nächste vor. Montessori zog die Konsequenz daraus, eine entsprechend vorbereitete Umgebung – angepasst an die Bedürfnisse der Kinder in der jeweiligen Phase und ausgestattet mit den entsprechenden Entwicklungsmög­lichkeiten – zu gestalten.

[1]  Sie beobachtete noch eine vierte Stufe von 18 – 24 Jahren, eine Zeit der Reife, des jungen Erwachsenen. In diese Phase fällt auch die Zeit der Universitätsstudien. Diese Entwicklungsstufe wird jedoch in ihren Schriften nicht weiter ausgeführt.