Die Arbeit mit den Sinnesmaterialien

Der absorbierende Geist

Maria Montessori attestierte dem Kind in der ersten Entwicklungsstufe – von Geburt bis Schuleintritt – einen „absorbierenden Geist“: eine besondere Fähigkeit des jungen Kindes, alle Eindrücke aus seiner Umgebung in ihrer Ganzheit aufzusaugen wie ein Schwamm. Das Werkzeug hierfür sind seine Sinne – es hört und riecht, es fühlt und schmeckt alles in seiner Umgebung und macht sich auf diese Weise mit seiner Umgebung bekannt.

Ordnung muss sein

Ab ca. 3 Jahren – also mit Eintritt ins Kinderhaus – hat das Kind das Bedürfnis, diese Eindrücke zu strukturieren und zu ordnen. Es entwickelt Konzepte, indem es vergleicht und unterscheidet, ordnet und kategorisiert. Die Sinnesmaterialien sind Montessoris Antwort auf dieses Bedürfnis. Sie geben dem Kind die Möglichkeit, sich seiner Wahrnehmungen bewusst zu werden und Kategorien zu bilden. Immer genauer wird es in der Lage sein, seine Umwelt wahrzunehmen, weil es durch die Arbeit mit Sinnesmaterialien lernt, seine Aufmerksamkeit auf immer feinere Nuancen zu richten. Dadurch nimmt es seine Umgebung auch immer differenzierter wahr.

Bausteine der Intelligenz

Die Eindrücke, welches ein Kind durch die Arbeit mit den Sinnesmaterialien einordnet, sind die Bausteine für seine Intelligenz. Geben wir dem Kind die Möglichkeit, klare und differenzierte Eindrücke zu gewinnen, so geben wir dem Kind das Mittel, eine gut strukturierte Intelligenz aufzubauen.